Geschichte

Schon vor Einführung der allgemeinen Schulpflicht durch die Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1774 gab es in Kirchbichl eine eigene Dorfschule. 61 Jahre lang, von 1706 bis 1767 war ein Lehrer auch als Mesner und Organist tätig.

Die Errichtung und Führung einer Schule war weitgehend die Angelegenheit der einzelnen Gemeinden und deren Besuch freiwillig.

Damals fand der Unterricht allerdings nur im Winterhalbjahr von November bis April statt und wurde hauptsächlich von Buben besucht.

Ab 1774 wurde der Schulbesuch für Knaben und Mädchen ab dem 6. Lebensjahr zur Pflicht und endete genau mit dem 14. Geburtstag. So gab es SchülerInnen, für die das letzte Schuljahr schon 1 bis 2 Wochen nach Schulbeginn zu Ende war. Diese Regelung gab es noch bis lange nach dem 1. Weltkrieg.

1779 besuchte Ignaz Mantinger in seiner Aufgabe als Schulvisitator – heute LSI – auch die Schule von Kirchbichl und berichtete:

  1. Hier sind gegen 50 schulfähige Kinder.
  2. Davon 28 in die Schule giengen.
  3. Und gegen 18 sind arme.
  4. Die Schule war auch mit den gehörigen Büchern nicht versehen.
  5. Geschah auf die neue Lehrart wenig, doch etwas mehr als in anderen Orten.
    (Unter „neuer Lehrart“ meinte man den Frontalunterricht, der erst zu dieser Zeit allmählich eingeführt wurde; vorher wurde jeder Schüler einzeln unterrichtet, während sich die übrigen frei beschäftigen konnten. Parallele zum jetzigen „offenen Lernen“.)
  6. Herr Florian Rupertinger, Canonicus regularis, kömmt wöchentlich zweymal zu katechisieren.
  7. Die Schule hält Josef Kögl, sonst ein tauglicher Schulmann, der zugleich Mesner und Organist ist.

Unterrichtet wurde im ehemaligen Mesnerhaus neben dem alten Pfarrhof. Durch das rasche Ansteigen der Bevölkerung genügte dieses Schulhaus nicht mehr und so entschied sich der Gemeindeausschuss im Februar 1896 für den Neubau der VS im sogenannten „Umgangfeld“ – also an der heutigen Stelle.

Am 12.05.1896 wurde der Grund ausgehoben, die Maurerarbeiten dem Maurermeister Joh. Georg Huber übergeben. Nach der Bauzeit von nur eineinhalb Jahren konnte am 31.10.1897 das Schulhaus feierlich eingeweiht werden.

Schulhaus um 1900
Schulhaus um 1900

 

Laut Chronik (Fluckinger): Am 31.10.1897 war hier feierliche Einweihung des neuen Schulhauses. Wozu der Hr. BH Karl Fischnaler u. Hr. Dekan Jakob Margreiter von Kufstein und noch viele Honorationen erschienen. Um 12 Uhr war beim Wirt Oberreiter (jetzt Gasth. Schroll) die Festtafel mit 48 Gedecken. Auch Hr. Jakob Lisch, k.k. BSI aus Innsbruck war anwesend. Mit der Leitung der Schule wurde Andrä Hofer, ein gebürtiger Vorarlberger, der vorher in Kirchberg unterrichtet hatte, betraut. 

Schulhaus 1980
Schulhaus um 1970

Damit war jedoch noch nicht Schluss

1926 folgte die Einweihung des für die damalige Zeit äußerst modernen Turnsaales

1966-1967 fanden Renovierungsarbeiten und die damit verbundene Aufstockung der VS statt. In dieser Zeit war auch die Hauptschule mit bis zu 6 Klassen hier untergebracht. Die VS musste Wechselunterricht einführen und mit einer Klasse in den Trausaal im Lehrerhaus ausweichen.

Am 28. Juni 1997 wurde die 100-Jahr-Feier der Volksschule begangen.

Schulgebäude
Schulhaus um 2000

14. Okt. 2000: Einweihung des neuen Turnsaales und des renovierten Schulhauses.

Schulhaus heute
Schulhaus heute

Im Sommer 2018 wurde ein weiterer Zubau in Angriff genommen.

Unsere Schule erhielt nun zeitgemäße Lehrerräumlichkeiten, 2 Werkräume, eine große Aula, Platz für die Nachmittagsbetreuung und 3 neue Klassen.

Damit hat sich das Schulgebäude auch äußerlich wieder etwas verändert.